KUN LUN

DAS GEBIRGE

KunLun (chin.: 崑崙山(脈) / 昆仑山(脉) kūnlún shān (mài)) ist eine Gebirgskete im Westen Chinas. Sie ist rund 3000 Km lang und besteht aus Bergen mit bis zu 7167 m Höhe.

Das Hochgebirge verläuft vom Fluss Yarkant welcher die natürliche Grenze zum Pamir bildet, bzw. vom Karakorumpass (5575 m), der die Abgrenzung zum Karakorum darstellt, unter anderen entlang der Nordgrenze zum Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik Chinas in Richtung Osten. Dabei bildet es auf etwa 2500 km Länge die Grenze zum Hochland vom Tibet, der restliche östliche Teil befindet sich im Uigurischen Autonomen Gebiet Xingjiang.

Das Kunlun-Gebirge besteht im Wesentlichen aus dem westlichen Prschewalski-Gebirge, das an den Nordrand des Hochland von Tibet stösst, und dem östlichen Marco-Polo-Gebirge, das an dasselbe Hochland grenzt und an den Südrand des Qaidam-Beckekns stösst. Vom Prschewalskigebirge zweigt in Richtung Nordosten der Nan Shan ab. Die östliche Fortsetzung wird als Qinling Shan bezeichnet.
Das Kunlun-Gebirge entstand durch den Zusammenstoß der Platte des Indischen Subkontinents mit der Eurasischen Platte, wodurch sich der als Tethy bezeichnete Ur-Ozean schloss.

Das bodenschatzreiche Gebirge ist großenteils eine Hochgebirgswüste.

DER MYTHOS

Das Gebirge ist in der Chinesischen Mythologie als daoistisches Paradies bekannt. Die erste überlieferte Reise dorthin unternahm nach der Legende der König Mu Wang (1001 bis 946 v. Chr.) aus der Zhou-Dynastie. Er entdeckte dort angeblich den Jade-Palast des Huáng Di, des mythischen Gelben Kaisers und traf Xiwangmu, die Königliche Mutter des Westens und Göttin der Unsterblichkeit und Hohemutter von Chou. Gemäss der chinesischen Mythologie lebten hier denn auch die
8 xiān (仙), die 8 Unsterblichen.
Kun Lun wird auch als Kosmosberg mit dem Palast des "Strahlenden Gottes" bezeichnet. Es heisst, derjenige, der die Stufen zum Kunlun erklimmen kann, erlange Unsterblichkeit.

AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Als Sitz der acht Unsterblichen im Westen Chinas symbolisiert der Name (in der Akupunktur) mehr als nur die Erhebung am Aussenknöchel des Fusses. Dies ist ein Ort spiritueller Erneuerung, der Feuerpunkt auf einer Wasser-Leitbahn gleicht dabei dem glimmenden Funken des Lebens im Inneren der Erde während des Winteres oder dem am Höhepunkt der Dunkelheit sich erneuernden Licht. Damit steht der KUN LUN Berg für die Kontinuität des sich ständig erneuerenden Lebens. Auf der höchsten Ebene geht es bei diesem Punkt um Wiedergeburt und Auferstehung. Hier liegt die Quelle des Yangtse-Flusses und daher gleicht die Wirkung dieses Punktes einer Rückkehr zum Ursprung der Blasen-Leitbahn, die wie der Yangtse der längste Qi-Strom des Körpers ist.
Als Feuerpunkt wärmt er eine eingefrorene Blasen-Leitbahn, die sich als steifer Rücken und allgemeines Kältegefühl bemerkbar macht. Moxa an diesem Ort taut den Blasenstrom auf und vertreibt die Kälte aus den Knochen und aus den Gefühlen.  Hier findet eine Wiedergeburt durch Feuer statt, welche Paralyse in wiederkehrende Bewegung auf allen Ebenen umwandelt. Zurückzugehen, um vorwärts zu kommen ist ein altes daoistisches Motiv, ebenso wie das der Rückkehr zum Ursprung, welche Langlebigkeit ermöglicht. Erst das Durchbrechen des Eises einer eingefrorenen Persönlichkeitssturktur ermöglicht einen Neuanfang. So gehen wir zum KUN LUN Berg, wenn ein Wasserkonstitutions-Typ durch dauernde Kältegefühle zu erkennen gibt, dass das Wasser seines Lebens einzufrieren droht, weil er erstarrt in seinen Ängsten verharrt. Wenn das Blasen-Wasser dagegen zu hohe Temperaturen aufweist, kann der Feuerpunkt auch Hitze ausleiten zwie z.B. bei Blasenentzündungen, wie allgemein auf Yang-Leitbahnen der Feuerpunkt dem zweiten antiken Punkt oder Bachpunkt in seiner hitzeklärenden Funktion vorzuziehen ist. Hauptsächlich wird Blase 60 (KUN LUN) jedoch tonisiert, um das Yang-Feur im Wasser zu entfachen, vor allem bei chronischer Unterkühlung des Wassers, in Kombination mit Niere 2.

Das Haupteinflussgebiet des KUN LUN Berges erstreckt sich auf Nacken und unteren Rücken. Wegen der starken Wirkung auf das obere und untere Ende der Wirbelsäule ist er ein weiterer der 12 Sternpunkte des Ma Dan  Yang.1

 

 

1 (aus: Den Geist verwurzeln; Die Namen der Akupunkturpunke als Bindestriche der Psycho-Somatic; Josef Viktor Müller)