Geschwächtes Immunsystem

Durch das Immunsystem verfügt der Mensch über hochwirksame Funktionen zur Abwehr körperlicher Bedrohungen: Ohne dieses Abwehrsystem wären wir den schädlichen Einflüssen unserer Umwelt ebenso schutzlos ausgesetzt wie gesundheitsbedrohlichen Veränderungen im Inneren des Körpers.

Das Immunsystem des Menschen verfügt über zwei Abwehrmechanismen, denen verschiedene Funktionsweisen zugrunde liegen: eine unspezifische (angeborene) Immunabwehr, die entwicklungsgeschichtlich der älteste Schutzmechanismus vor Infektionen ist, und eine spezifische (erworbene) Immunabwehr. Beide Mechanismen ergänzen sich bei einer Immunantwort gegenseitig. Sind die Funktionen des Immunsystems zur Abwehr von Krankheitserregern gestört, liegt eine sogenannte Immunschwäche (bzw. Immundefekt oder Immunmangel) vor. Das Krankheitsbild, das durch solche Fehlfunktionen des Immunsystems entsteht, bezeichnet man als Immunmangelsyndrom.

Anfällig für Infekte

Eine Immunschwäche kann ebenfalls entweder angeboren (= primär) oder erworben (= sekundär) sein und sowohl das spezifische als auch das unspezifische Immunsystem betreffen. Das wichtigste Symptom für einen Immundefekt besteht darin, dass die Betroffenen besonders anfällig für Infekte sind: Da ein schwaches Immunsystem seine Funktion der Infektabwehr nicht mehr ausüben kann, ist die Immunantwort bei Kontakt mit Erregern ungenügend oder bleibt ganz aus. Gleichzeitig neigt ihr Organismus dazu, Autoimmunerkrankungen, Allergien oder gar bösartige Tumoren auszubilden.

Bei einer angeborenen (primären) Immunschwäche ist entweder die Entwicklung von der unreifen Zelle zur reifen Zelle, die zu einer Immunantwort fähig ist (sog. immunkompetente Zelle), gestört oder es liegt ein Enzymdefekt vor. Solche Erkrankungen des Immunsystems zeigen sich in der Regel bereits im Kindesalter...

Wer entweder keine oder nicht genügend Abwehrstoffe (sog. Antikörper) gegen fremde Eiweiße bilden kann, neigt stärker zu bakteriellen Infektionen. Ist dagegen die zellvermittelte Immunität geschwächt, entwickeln die Betroffenen verstärkt Infektionen durch Viren oder Parasiten. Vor allem kombinierte Fehlfunktionen, bei denen die Immunzellen des spezifischen Immunsystems (sowohl die B- als auch die T-Lymphozyten) betroffen sind, wirken sich lebensbedrohlich aus.

Autoimmunerkrankungen

Allergien sind weit verbreitet. Bei manchen Menschen ist es eine bestimmte Pollenart, bei anderen ein Nahrungsmittel und wieder andere reagieren auf das Gift einer Wespe allergisch: Die Auslöser einer Allergie sind vielfältig. Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem außergewöhnlich stark auf eine oder mehrere Substanzen – die sogenannten Allergene.

Doch Allergie ist nicht gleich Allergie: So unterschiedlich die Substanzen sind, auf die man allergisch reagieren kann, so vielfältig sind auch die Symptome, die auftreten können. Die Beschwerden durch Allergien reichen von

Je nach Art der Allergie tritt die Reaktion unmittelbar, nach einigen Minuten oder Stunden oder aber auch erst nach Tagen auf. Nur in seltenen Fällen können Allergien zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock führen, der den ganzen Organismus betrifft und  umgehend behandelt werden muss.

Quelle: onmeda.de